Kinderoptometrie

     

    Visuelle Funktionsprüfung für Kinder


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Was ist Optometrie ?

Wie ernst sollte man Kinder-Optometrie nehmen

     

    Warum nicht mit der Brille warten, bis das Kind größer ist ?


Wir lernen sehen, so wie wir z.B. laufen lernen: durch ständiges üben. Allerdings beginnt das Seh-Training sehr viel früher, nämlich vom ersten "Augenblick" an. Nur wenn tief im Innern auf der Netzhaut beider Augen ein gleichermaßen scharfes Bild entsteht, kann sich das beidäugige Sehen voll entwickeln. Der Zeitpunkt für diesen Lernprozeß ist begrenzt. Versäumtes läßt sich nur innerhalb der ersten Lebensjahre nachholen, denn die Fähigkeit dazu verringert sich von Jahr zu Jahr - je nach Art der Störung sogar von Monat zu Monat. Schon allein deshalb muß bei dem geringsten Verdacht, daß mit den Augen des Babys etwas nicht stimmt, ein Augenarzt zu Rate gezogen werden.

Aber auch wenn mit den Augen alles in Ordnung erscheint, können Kinder fehlsichtig sein. Das Risiko, dass die Eltern nichts davon merken, und das der Fehler auch bei den allegemeinen Vorsorgeuntersuchungen nicht auffällt, ist sehr groß. Die meisten Fehlsichtigkeiten müssen aber spätestens im zweiten oder dritten Lebensjahr durch eine Brille korrigiert werden, um lebenslange, nicht mehr wiedergutzumachende Seheinbußen zu vermeiden.

Deshalb fordern auch die Augenärzte:

Jedes Kind sollte spätestens im Alter von 2 Jahren optometrisch untersucht werden.

Seh-Entwicklung des Kindes

  • ab der 30. Schwangerschaftswoche reagiert die Pupille auf Licht
  • einige Tage nach der Geburt werden unkoordinierte Blicksprünge ausgeführt
  • ca. ab 2. Lebenswoche können Kontraste wahrgenommen werden
  • in der 4. Lebenswoche ergibt sich eine stabile Augenstellung und die beiden Seheindrücke vom rechten und linken Auge werden miteinander verschmolzen
  • in der 6. Lebenswoche werden bekannte Gesichter erkannt
  • ab der 7. Lebenswoche beginnt die sensible Phase für das Erlernen von beidäugigem Sehen
  • in der 6. – 8. Lebenswoche werden die Folgebewegungen präziser, die Augen fixieren ein Objekt (der Kopf wird gehalten = Motorik) und ein reaktives Lächeln ist möglich
  • ab der 8. Lebenswoche können sich die Augen auf ein nahes Objekt einstellen (Konvergenz und Akkomodation)
  • ab dem 3. Lebensmonat ist das Anschauen von Gegenständen in der eigenen Hand möglich ( (Halten = Motorik, Sehen = Auge-Hand-Koordination)
  • im 3. Lebensmonat entwickelt sich das Tiefensehen (Stereopsis), Sensorik und Motorik arbeiten immer präziser zusammen
  • ab dem 4. Lebensmonat ist die Einstellung der Augen auf ein nahes Objekt (Akkomodation) weitgehend genau möglich (foveale Reife)
  • im 6. – 8. Lebensmonat sitzen die Kinder, drehen sich und halten Gegenstände eigenständig; dies erfordert eine ausreichend gute Koordination von Augen und Motorik
  • ab dem 7. Lebensmonat bis zum 2. Lebensjahr wird die Ummantelung der Sehnervenfasern (Myelinisierung) fertig gestellt

Sehschärfenentwicklung bei Erwartung eines Visus von 1,6 :

Alter 6 Mo 1 J. 2 J. 3 J. 4 J. 6 J. 7 J. 8 J. 9 J.
Visus

Sehschärfe
0,16

(16%)*
0,24

(24%)*
0,5

(50%)*
0,6

(60%)*
0,8

(80%)*
1,0

(100%)*
1,1

(110%)*
1,2

(120%)*
1,6

(160%)*

*Laienhaft wird die Sehschärfe (Sehqualität) meist in Prozenten angegeben. Fachlich richtig ist die Nennung in Dezimalschreibweise. Die Skala ist nach oben offen, d.h., es gibt keine fest definierte Obergrenze für die zu erreichende Sehschärfe. Die durchschnittliche Sehschärfe liegt jedoch bei 1,0 (100%) d.h. dies ist die häufigste erreichte höchst Sehschärfe eines Auges.

     

    Die häufigsten Gründe für eine Brillen-Verordnung

Den meisten Kindern dient die Brille zum Ausgleich eines Brechungsfehlers - man spricht von einer Refraktionsanomalie: Refraktion ist das Verhältnis zwischen der Länge eines Augapfels und seiner Fähigkeit, Lichtstrahlen zu bündeln (Brechkraft).

Mehr über "Refraktionsanomalie" Fehlsichtigkeiten :

Ihre positive Einstellung zur Brille - die beste Hilfe für Ihr Kind.

Mehr als 30 % aller Kinder brauchen eine Brille, und sie haben in der Regel nichts dagegen einzuwenden. Im Gegenteil, viele empfinden ihre Brille als Zeichen des Erwachsenwerdens und als willkommene Möglichkeit, ihre Eltern nachzuahmen, wenn sie auch Brillenträger sind.
Erlauben Sie Ihrem Kind, seine Brille (im Rahmen der Empfehlungen) selber auszusuchen; dadurch fördern Sie seinen Besitzerstolz. Wenn Sie seinen guten Geschmack bewundern und sich über sein hübsches Aussehen freuen, ist Ihr Kind gefeit gegen anfangs mögliche Neckereien seiner Spielkameraden.
Belasten Sie sich und Ihr Kind nicht mit der Sorge von Verletzungen durch die Brille, denn sie sind aüßerst selten. Vielmehr konnten Augenärzte immmer wieder feststellen, daß Brillen bei Sport- und Spiel-Unfällen die Augen eher schützen. Auch verträgt eine gute Kinderbrille allerhand. Sollte wirklich mal etwas daran entzweigehen, machen Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe, es würde eine Abneigung gegen seine Brille entwickeln. Wenden Sie sich an uns, meist können wir den Schaden schnell beheben. Ebenso helfen wir gerne, wenn die zunächst perfekt sitzende Brille nach einiger Zeit wieder gerichtet werden muß.
Äußern Sie bitte niemals die Vermutung, Ihr Kind brauche seine Brille vielleicht nur vorübergehend zu tragen. Kinder merken sich so etwas sehr genau. Lediglich bei geringen Übersichtigkeiten kann mit einem späteren Verzicht auf die Brille gerechnet werden. Kurzsichtigkeit nimmt dagegen bis zum Ende der Wachstumsphase meist noch zu, und Stabsichtigkeit verändert sich im Laufe des Lebens nur wenig.

Unser Kinder-Sehtestablauf findet ohne Tropfung der Augen oder Anwendung medizinischen Gerätes statt. Die Tests sind in verschiedene Spielabläufe integriert, sodass von dem Kind spielerich Erkenntnisse gegeben werden.
Der Test beginnt mit einer Anamnese und einer kleinen Kennenlernphase zum Kind. Im Verlauf des Testes werden Pupillenreflexe, Motilität, Gesichtsfeld, Fixation, Sehleistung, Stereopsis, Augenbewegung, Farbensehen sowie die Refraktion überprüft. Die gesamte Prüfung dauert zwischen 30 und 45 Min. und vergeht für das Kind wie im Flug, da die spielerichen Tests den Kindern Spaß machen.

Ein wichtiger Test bei Lese- und Rechtschreibeschwäche ist der

Hat Ihr Kind Konzentrationsschwierigkeiten, Lernunlust, Zappligkeit, Lese- und Schreibabneigung, eine schlechte Feinmotorik

Ein gestörter Farbsinn bereitet schulisch Probleme

Das Ergebnis, meines optometrischen Tests und der Refraktion, erhalten Sie als Bericht zur Dokumentation.
Bei eventuell erforderlichen Korrekturen wird von uns eine zusätzliche augenärztliche Untersuchung gewünscht.

     

    Anforderungen an die Brillenfassung für Kleinkinder:


Die Brille muss sich dem kleinen Nasenrücken anpassen, deshalb ist eine anatomische Form unabdingbar. Die Kinder schlafen noch viel, das heißt Scharniere und Bügel müssen schiefe Belastungen aushalten. Um den zunehmenden Allergieneigungen auch unter den Kleinsten gerecht zu werden, sind hautverträgliche Materialien angebracht. Nicht perfekt angepasste und damit schlecht sitzende Brillen lassen das Kind die Brille immer wieder abnehmen. Eine gut sitzende Brille kann für eine erfolgreiche Therapie für die Entwicklung des Visus, der Stereopsie und der gesamten visuellen Wahrnehmung ausschlaggebend sein. Oft sind Fehler in späteren Jahren nicht mehr zu korrigieren. Eine Kinderbrille sollte daher funktional aber auch kosmetisch ansprechend sein.