Lesehilfen / Fertigbrillen bestehen aus zwei vergrößernden Lupenlinsen, die als Brille gefasst werden.

Die so erzeugten Vergrößerungen stören das binocolare*1 Sehgleichgewicht. Es entsteht eine monokulare*1.1 Wahrnehmung der Vergrößerung. Die Konvergenz*2 und damit verbundene Akkommodationsfähigkeit*3 wird dadurch eingeschränkt. Die daraus resultierende monokulare*1.1 Fixierung führt zu einer Degeneration eines sich bildenden Sekundärauges. Die Nutzer solcher „Lesehilfen“ merken die Konsequenz eines Visusverlustes*4 des Sekundärauges erst, wenn sich beim binocularen Visus*5 eine Seheinbuße eingestellt hat. Keine Tiefenschärfe, gestörter ACA-Quotient*6 ergeben einen erhöhten Presbyopiewert*7 und machen ein komfortables Sehen sowie eine Gleitsichtnutzung nahezu nicht mehr möglich.

Es gibt Augen, deren Wahrnehmungsapparat diese Art des Sehens ablehnen, indem es Übelkeit und Schwindelgefühl erzeugt. Dies ist eine natürliche Abwehrhaltung des Organs die leider nicht immer greift.

Bei einer Lesebrille die individuell für ein Augenpaar gefertigt wird, wird zum einen dafür Sorge getragen, dass die optische Achse*8 des Brillenglases mit der optischen Achse des Auges zusammenfällt und somit keine Beeinträchtigung bei der Akkommodation und der damit verbundenen Konvergenz entsteht. Zum anderen wird die Sehschwäche eines jeden einzelnen Auge ermittelt und auf das zweiäugige Sehen abgeglichen. Dadurch erreicht das Sehorgan eine größtmögliche Dynamik.